Entstehung und Ziele des VSF
Der Verband Südwestdeutscher Fanfarenzüge e.V. macht es sich zur Aufgabe, die Kameradschaft der dem Verband angehörenden Fanfarenzüge tatkräftig zu unterstützen und zu fördern sowie die historische, altdeutsche Fanfarenmusik zu pflegen.
Als Vorbild dient dem Verband die "Cameradschaft der Feldtrompeter und Heerpauker", die ein halbes Jahrtausend bestand. Die Angehörigen dieser Zunft, die schon von Kaiser Sigismund privilegiert wurde, waren an Fürstenhöfen und freien Reichsstätten angestellt und ritten ihrem Machthaber oder Ritter die Fanfare blasend voraus. Sie spielten zu Turnieren und Waffenspielen auf und leisteten Turmwächterdienste. Mit dem Zerfall des ersten deutschen Kaiserreichs, des Heiligen Römischen Reiches Teutscher Nation, 1805 wurde die Cameradschaft der Feldtrompeter und Heerpauker schutzlos und erlosch.
Die Tradition der stolzen Zunft der mittelalterlichen Feldtrompeter und Heerpauker wiederzubeleben und die altdeutsche Fanfarenmusik zu pflegen, das haben sich die heutigen Fanfarenzüge zur Aufgabe gemacht. Gekleidet in farbenprächtigen Uniformen, die oft historischen Landsknechtstrachten nachempfunden sind, erfreuen sie mit ihrem Spiel das Publikum bei Festen und Umzügen.
Um mit Gleichgesinnten zu kameradschaftlichem Erfahrungsaustausch zusammen treffen zu können, wurden 1956 in Wiesloch und 1957 in Michelstadt die ersten Fanfarenzugtreffen organisiert. Ermutigt durch den großen Erfolg dieser Treffen, versammelten sich am 01.12.1957 Delegierte von 14 Fanfarenzügen in Wiesloch und gründeten den Verband Südwestdeutscher Fanfarenzüge e.V. Gründungsmitglieder sind die Fanfarenzüge aus Dertingen, Heidelberg, Hockenheim, Höhefeld, Ketsch, Kützbrunn, Landstuhl, Michelstadt, Mühlhausen, Neubrunn, Rastatt, Sandhausen, Unterschüpf und Wiesloch.
Gegenwärtig umfaßt der Verband 44 Fanfarenzüge aus dem gesamten südwestdeutschen Raum mit über 1600 Fanfarenbläsern, Landsknechtstrommlern, Fahnenschwingern und Standartenträgern.
Die Fanfarenzüge kommen aus den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland.
Bedingt durch diese hohe Anzahl von Mitgliedszügen wurde das Verbandsgebiet bereits frühzeitig in die vier Sektionen "Mitte", "Ost", "Süd" und "West" unterteilt.
Durch die alljährliche Veranstaltung des Südwestdeutschen Fanfarenzugtreffens hat der Verband wesentlich zu der großen Popularität der Fanfarenzugbewegung beigetragen. Mit der Ausrichtung des Treffens wird jeweils einer der Mitgliedsfanfarenzüge beauftragt.
Bei jedem dieser Treffen ist das gemeinschaftliche Chorspiel aller Züge glanzvoller Höhepunkt.
Dieses Gemeinschaftsspiel sowie das farbenprächtige Bild der Landsknechtsuniformen und wehenden Fahnen lassen das Südwestdeutsche Fanfarenzugtreffen zu einem einmaligen Erlebnis werden.
Folgende Orte konnten dieses eindrucksvolle Schauspiel bisher erleben:
1956 Wiesloch 1957 Michelstadt 1958 Rastatt 1959 Hockenheim 1960 Landstuhl 1961 Schriesheim 1962 Bühl 1963 Wiesloch 1964 Hockenheim 1965 Michelstadt 1966 Mühlhausen 1967 Ettlingen 1968 Schriesheim 1969 Annweiler |
1970 Wiesloch 1971 Wiesental 1972 Rastatt 1973 Weiher 1974 Ihringen 1975 Angelbachtal 1976 Bruchsal 1977 Wiesloch 1978 Schriesheim 1979 Bühl 1980 Bad Rappenau 1981 Wiesental 1982 Annweiler 1983 Schriesheim |
1984 Hockenheim 1985 Landstuhl 1986 Saarwellingen 1987 Bruchsal 1989 Weiher 1990 Landstuhl 1991 Hockenheim 1992 Rastatt 1993 Wiesloch 1994 Bad Bergzabern 1996 Saarwellingen 1997 Weingarten 1998 Teningen 1999 Annweiler |
2000 Weiher 2001 Herxheim 2002 Bruchsal 2003 Ensdorf 2004 Hockenheim 2006 Mühlhausen 2007 Weingarten 2009 Bühl 2010 Queidersbach 2011 Bad Rappenau 2013 Weisweil 2014 Hockenheim 2016 Mühlhausen 2017 Wertheim |
2018 Halver 2019 Annweiler |